AML - Definition, Klassifikation, Diagnostik und Therapie (2023)

Untersuchungsauftrag

Diagnostik

  • Methode:
  • Antikoagulans:
  • Empfehlung:
  • Methode:Zytomorphologie
  • Antikoagulans:EDTA
  • Empfehlung:obligat
  • Methode:Immunphänotypisierung
  • Antikoagulans:EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:obligat
  • Methode:Chromosomenanalyse
  • Antikoagulans:Heparin
  • Empfehlung:obligat
  • Methode:FISH
  • Antikoagulans:EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:fakultativ
  • Methode:Molekulargenetik
  • Antikoagulans:EDTA oder Heparin
  • Empfehlung:obligat
  • Klassifikation
  • Diagnostische Methoden
  • MRD
  • Prognose
  • Therapie

Auf Basis der aktuellen Leitlinien unddes aktuellen Forschungsstandesergeben sich verschiedene diagnostische Empfehlungen für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie. Wir haben Ihnen die wichtigsten Infos zur Klassifikation und den diagnostischen Methoden am MLL zusammengefasst. Zudem haben wir weiterführende Links zur Prognose und Therapie bei akuter myeloischer Leukämie zusammengestellt, damit Sie sich tiefergehend informieren können.

AML: Klassifikation

Akute myeloische Leukämien (AML) könnende novo, nach einer vorausgegangenen zytotoxischen und/oder Strahlentherapie (AML-pCT), oder sekundär aus einer vorbestehenden myelodysplastischen/myeloproliferativen Erkrankung bzw. einem MDS (s-AML) entstehen. Die WHO unterscheidet in der aktuellen Klassifikation zwischen AML mit definierenden genetischen Veränderungen und AML, definiert über Differenzierung (Tab. 1) sowie dem Myeloischen Sarkom (Khoury et al. 2022).

Tab. 1: AML mit definierenden genetischen Veränderungen und AML, definiert über Differenzierung (Khoury et al. 2022)

AML mit definierenden genetischen Veränderungen

AML, definiert über Differenzierung

Akute Promyelozytenleukämie mit PML::RARA-Fusion

AML mit minimaler Differenzierung

AML mit RUNX1::RUNX1T1-Fusion

AML ohne Ausreifung

AML mit CBFB::MYH11-Fusion

AML mit Ausreifung

AML mit DEK::NUP214-Fusion

Akute Basophilenleukämie

AML mit RBM15::MRTFA-Fusion

Akute myelomonozytäre Leukämie

AML mitBCR::ABL1-Fusion

Akute monozytäre Leukämie

AML mit KMT2A-Rearrangement

Akute erythroide Leukämie

AML mit MECOM-Rearrangement

Akute megakaryoblastäre Leukämie

AML mit NUP98-Rearrangement

AML mit NPM1-Mutation

AML mit CEBPA-Mutation

AML, Myelodysplasie-assoziiert (AML-MR)

AML mit anderen definierenden genetischen Aberrationen

Im Unterschied zur vorigen Version der WHO-Klassifikation aus dem Jahr 2017, entfällt bei AML mit definierenden genetischen Veränderungen das frühere Kriterium von mindestens 20% Blasten im peripheren Blut oder Knochenmark (Swerdlow et al. 2017) – mit Ausnahme von AML mit BCR::ABL1-Fusion und AML mit CEBPA-Mutation. Bei der AML mit BCR::ABL1-Fusion dient dies der Unterscheidung zur CML. Für die Diagnose AML mit CEBPA-Mutation muss das Blastenkriterium aufgrund der bisherigen zu geringen Datenlage ebenfalls weiterhin erfüllt sein (Khoury et al. 2022).

Wichtige Änderungen der neuen WHO-Klassifikation betreffenzudem den Subtyp AML-MR (zuvor AML mit Myelodysplasie-assoziiertenVeränderungen). Bei diesem Subtyp gilt die Morphologie nicht mehr alsalleiniges diagnostisches Kriterium, die zytogenetischen Kriterien wurdenaktualisiert und mithilfe von 8 Genen wurde eine mutationsbasierte Definitioneingeführt:

Definierendezytogenetische Aberrationen bei AML-MR:

  • Komplexer Karyotyp (>3 Aberrationen)
  • del(5q) oder 5q-Verlust aufgrund unbalancierterTranslokation
  • Monosomie 7, del(7q) oder 7q-Verlust aufgrundunbalancierter Translokation
  • del(11q)
  • del(12p) oder 12p-Verlust aufgrund unbalancierterTranslokation
  • Monosomie 13 oder del(13q)
  • del(17p) oder 17p-Verlust aufgrund unbalancierterTranslokation
  • Isochromosom 17q
  • idic(X)(q13)

Definierendesomatische Mutationen bei AML-MR :

  • ASXL1
  • BCOR
  • EZH2
  • SF3B1
  • SRSF2
  • STAG2
  • U2AF1
  • ZRSR2
(Video) Prof. Dr. Ralph Wäsch: Unterschied zwischen ALL u. AML sowie Daten u. Fakten zu Diagnose & Therapie

AML: Diagnostische Methoden und ihre Bedeutung

Die Zytomorphologie gehört zusammen mit der Zytochemie (Myeloperoxidase und Esterase) zur Standard-Diagnostik. Sie dient der Sicherung der Diagnose und ist auch zur Klassifikation von AML, definiert über Differenzierung nach WHO erforderlich. Bei Verlaufskontrollen unter Therapie stellt die zytomorphologische Remissionsbeurteilung nach wie vor einen Goldstandard dar.

Die Immunphänotypisierung gehört immer zurRoutinediagnostik der AML. Wichtige Marker sind hierbei HLA-DR und CD34 bei derAkuten Promyelozytenleukämie (APL), CD19 und CD56 bei AML mit Ausreifung und AMLmit RUNX1-RUNX1T1-FusionsowieCD2, CD15 und CD34 bei myelomonozytärer AML mit abnormen Eosinophilen. Bei AMLmit minimaler Differenzierung spielen u.a. CD13, CD33 und CD117 eine wichtigeRolle. Hier ist zudem die Abgrenzung gegenüber der ALL bedeutend. LymphatischeAntigene werden nicht exprimiert, bzw. der lymphatische Score ist nichtausreichend für die Diagnose einer biphänotypischen akuten Leukämie. In etwader Hälfte der Fälle kann trotz der zytochemischen Negativität fürMyeloperoxidase durchflusszytometrisch eine Expression von MPO nachgewiesenwerden und somit die Diagnose einer AML gestellt werden. Auch die akute megakaryoblastäreLeukämie ist in der Zytochemie negativ für MPO und Esterase. Aufgrund derhäufig bestehenden Myelofibrose ist eine zytologische Beurteilung erschwert. Inder Immunphänotypisierung ist die Expression von CD41 oder CD61 nachweisbar.

Die klassische Chromosomenanalyse zur Bestimmung des Karyotyps der Leukämiezellen gehört heute bei jedem AML-Patienten zur Standard-Diagnostik. Der Karyotyp und die zahlreichen charakteristischen Chromosomenaberrationen dienen der Klassifikation nach WHO und stellen die wichtigsten unabhängigen prognostischen Parameter dar. Für einige genetisch definierte Subtypen der AML leiten sich aus dem Befund der Chromosomenanalyse therapeutische Konsequenzen ab.

(Video) Bipolare Störungen: Diagnostik und Behandlung

Tabelle 2: Rekurrente Chromosomenaberrationen bei der AML (Grimwade et al.2016, Döhner et al. 2022)

Zytogenetik

Gene

Häufigkeit

t(15;17)(q24;q21)

PML::RARA

13%

t(8;21)(q22;q22)

RUNX1::RUNX1T1

7%

inv(16)(p13q22) / t(16;16)(p13;q22)

CBFB::MYH11

5%

11q23

KMT2A (MLL-X)

4%

t(9;22)(q34;q11)

BCR::ABL1

1%

t(6;9)(p23;q34)

DEK::NUP214

1%

t(5;11)(q35;p15)

NUP98::NSD1

1%

inv(3)(q21q26)

GATA2::MECOM (EVI1)

1%

t(3;21)(q26;q22)

RUNX1::MECOM (EVI1)

<1%

t(7;11)(p15;p15)

NUP98::HOXA9

<1%

t(8;16)(p11;p13)

KAT6A::CREBBP

<1%

t(16;21)(p11;q22)

FUS::ERG

<1%

t(3;5)(q25;q35)

NPM1::MLF1

<1%

t(10;11)(p13;q21)

PICALM::MLLT10

<1%

5q31-Deletion

CDC25C, EGR1

5q33-Deletion

RPS14

7q31-Deletion/-7

D7S486, cen7

17p13-Deletion

TP53

Die FISH-Analyse dient als wichtige Ergänzung der klassischen Chromosomenanalyse und beantwortet gezielte Fragestellungen, z.B. den Nachweis der Translokation t(15;17)(q24;q21) – PML::RARA bei Verdacht auf das Vorliegen einer APL. EinPML::RARA-Rearrangement kann bereits in 3 Stunden nachgewiesen werden. Auch häufige unbalancierte Veränderungen, wie Deletionen des langen Arms von Chromosom 5 oder 7, Monosomien (-7) bzw. Trisomien (+8, +11, +13, +21) können mit FISH detektiert werden. Mit Hilfe eines überschaubaren FISH-Sondensets kann auch ein großer Teil der AML-Fälle mit komplex aberrantem Karyotyp richtig klassifiziert werden.

Das „chromosome painting“ mit 1-3 bzw. 24 Farben (24-Farben-FISH) an Metaphase-Chromosomen kann zur Aufklärung bei nicht eindeutiger klassischer Chromosomenanalyse dienen, die häufig bei komplex aberranten Karyotypen vorkommt.

Inzwischen wird die molekulargenetische Diagnostik der AML vom Next-Generation-Sequencing (NGS) bestimmt. So kann durch umfangreiche Panels die Untersuchungszeit möglichst kurz gehalten werden und ein umfassendes Bild der molekularen Landschaft mit diagnostischer, prognostischer und therapeutischer Bedeutung erzeugt werden. Aber auch die konventionelle PCR bei Fusionsgenen, die Fragmentlängenanalyse („Gene-Scan“) bei FLT3-ITD sowie die quantitative Real-time PCR (KMT2A-PTD, Fusionsgene,EVI1-Expression) stellen diagnostische Methoden dar. Rekurrente Mutationen bei AML sind in Tab. 3 dargestellt.

Während in dem umfassenden „AML-Panel – Diagnose, Prognose, Therapieentscheidung“ die folgenden Gene untersucht werden: ASXL1, CEBPA, DNMT3A, FLT3 (TKD und ITD), IDH1/2, KIT, KMT2A-PTD, NPM1, RUNX1, TP53 und K/NRAS, fokussiert sich das „AML-ELN-Panel nach Döhner et al. Blood 2022“ auf die diagnostisch relevanten Gene und wird um den Nachweis der Fusionstranskripte BCR::ABL1, CBFB::MYH11, DEK::NUP214, PML::RARA und RUNX1::RUNX1T1 ergänzt. Das „AML/targeted therapy“ Panel zielt dagegen auf die möglichen Targets einer gezielten Therapie durch Mutationsanalyse von FLT3 (TKD und ITD) und IDH1/2 ab.

Tabelle 3: Molekulare Mutationen bei AML (Grimwade et al. 2016, Yu et al.2020)


Mutation

Häufigkeit in zytogenetischer Subgruppe

Häufigkeit gesamt

Prognose

FLT3-ITD

~25%

ungünstig

FLT3-TKD

~7-10%

je nach zusätzl. Aberr.

NPM1

normaler Karyotyp: 40-60%

~30%

günstig (wenn FLT3-ITD nicht mutiert)

CEBPA

normaler Karyotyp: 10-20%

CEBPAbi: ~50%

10-20%

günstig für in-frame Mutationen CEBPAbZIP (Taube et al. 2022)

KMT2A-PTD

häufiger bei normaler Zytogenetik und +11

3,2-11%

ungünstig

IDH1/2

~10%

unklar, spezifisch behandelbar

DNMT3A

13,5-23%

ungünstig

KIT

t(8;21): ~25%

inv(16): ~35%

ungünstig bei CBF-AML

NRAS

inv(16): ~40%

11q23: ~20%

inv(3): ~40%

11%

KRAS

inv(16): ~10%

11q23: ~20%

5-11%

ASXL1

~15-20%

ungünstig

TP53

s-AML/AML-pCT: 20-37%

komplexer Karyotyp: ~70%

<10%

ungünstig

AML: MRD (Measurable Residual Disease)

Die Bestimmung der MRD bei AML dient als prognostischer/prädiktiver Biomarker zur verfeinerten Risikostratifizierung und für Behandlungsentscheidungen, als Überwachungsinstrument zur frühen Erkennung von Rezidiven und als potentieller Endpunkt in klinischen Studien. Für eine Vielzahl an molekulargenetischen Markern oder Fusionstranskripte gibt es hochsensitive quantitative Nachweismethoden (Sensitivität 0,01-0,001%), die zur Einschätzung des Rezidivrisikos und der Eignung für eine allogene Stammzelltransplantation herangezogen werden. So wird beispielsweise für Patienten mit mutiertem NPM1, RUNX1::RUNX1T1-Fusion, CBFB::MYH11-Fusion oder PML::RARA-Fusion eine MRD-Bestimmung mittels PCR empfohlen (Heuser et al. 2021). MRD-Negativität stellt hier einen sehr günstigen Parameter für das Überleben und ein niedriges Rezidivrisiko dar (Schuurhuis et al. 2018, Freeman & Hourigan 2019, Rücker et al. 2019). Auch die Immunphänotypisierung (Sensitivität 0,01%) spielt heute eine zunehmend große Rolle bei der MRD-Bestimmung und Therapiestratifizierung (Schuurhuis et al. 2018, Heuser et al. 2021). Die FISH-Methode kann im Falle eines positiven Markers, welcher sich nicht mittels PCR bzw. LAIP monitoren lässt, ebenfalls verwendet werden. Sie ist jedoch weniger sensitiv (1-5%). Eine NGS-basierte MRD-Diagnostik kann ebenfalls zur Prognoseeinschätzung hilfreich sein. Eine detaillierte Übersicht zur MRD bei AML gibt es in Richtlinien des European LeukemiaNet (ELN) von Heuser et al. und Döhner et al. (Heuser et al. 2021, Döhner et al. 2022).

(Video) Asthma bronchiale und COPD: die wichtigsten Unterschiede, die du kennen musst! (Patho, Symptome)

AML: Prognose

Neben Alter, Leukozytenzahl und Allgemeinzustand stellen der Karyotyp und molekulargenetische Veränderungen wichtige prognostische Parameter dar und haben einen großen Einfluss auf die Therapiestrategie. Moderne genetische Prognose-Systeme kombinieren molekulare Mutationen und Zytogenetik (Grimwade et al. 2016, Döhner et al. 2022). Eine Übersicht der Risikogruppen gemäß der Klassifikation des European LeukemiaNET (ELN) finden Sie in Tabelle 4.

Tabelle 4: Genetische Risikoeinteilung bei Erstdiagnose nach ELN (Döhner etal. 2022)

Risikogruppe

Zyto- und molekulargenetische Veränderung

Günstig

t(8;21)(q22;q22.1); RUNX1-RUNX1T1
inv(16)(p13.1q22) oder t(16;16)(p13.1;q22); CBFB-MYH11
NPM1-Mutation ohne FLT3-ITD
CEBPA-bZIP in-frame-Mutation

Intermediär

NPM1-Mutation mit FLT3-ITD
Wildtyp NPM1 mit FLT3-ITD
t(9;11)(p21.3;q23.3); KMT2A:: MLLT3
zytogenetische Aberrationen, welche nicht als günstig oder ungünstig eingestuft werden

Ungünstig

t(6;9)(p23;q34.1); DEK::NUP214
t(v;11q23.3); KMT2A rearrangiert (exklusive KMT2A-PTD)
t(9;22)(q34.1;q11.2); BCR::ABL1

t(8;16)(p11;p13)/KAT6A::CREBBP
inv(3)(q21.3q26.2) oder t(3;3)(q21.3;q26.2); GATA2::MECOM (EVI1)

t(3q26.2;v)/MECOM(EVI1) rearrangiert
-5 oder del(5q); -7; -17/abnl(17p)
Komplexer Karyotyp (≥ 3 unabhängige Aberrationen)*, monosomaler Karyotyp (zwei oder mehr Monosomien außer Verlust des X- oder Y-Chromosoms oder einzelne Monosomie in Kombination mit mindestens einer strukturellen Aberration**)
Mutationen von: ASXL1, BCOR, EZH2, RUNX1, SF3B1, SRSF2, STAG2, U2AF1 oder ZRSR2***
TP53-Mutation

*nur wenn keine der nach WHO definierten rekurrentenChromosomenaberrationen vorliegen

**außer bei core-binding-factor (CBF) AML

***derzeit sollten diese Marker nicht als ungünstig prognostische Markereingestuft werden, wenn sie zusammen mit AML-Subtypen der günstigenRisikogruppe auftreten

Die günstige Prognose bei CEBPA-Mutationgilt nach den neuen Richtlinien unabhängig davon, ob es sich um einemonoallelische oder biallelische Mutation handelt, solange es sich um einein-frame-Mutation der bZIP-Region handelt (Döhner et al. 2022).

AML: Therapie

Therapie-Optionen und Algorithmen finden Sie u.a. vom European LeukemiaNET (Döhner et al. 2022), der American Society of Hematology (Sekeres et al. 2020), der European Society of Medical Oncology (Heuser et al. 2020) und auf der Onkopedia-Website (Onkopedia Leitlinie AML).

Döhner H et al. Diagnosis and Management of AML in Adults: 2022 ELN Recommendations from an International Expert Panel. Blood 2022;

Freeman SD, Hourigan CS. MRD evaluation of AML in clinical practice: are we there yet? Hematology Am Soc Hematol Educ Program 2019;2019(1):557-569.

Grimwade D et al. Molecular landscape of acute myeloid leukemia in younger adults and its clinical relevance. Blood 2016;127(1):29-41.

Heuser M et al. 2021 Update on MRD in acute myeloid leukemia: a consensus document from the European LeukemiaNet MRD Working Party. Blood 2021;138(26):2753-2767.

Heuser M et al. Acute myeloid leukaemia in adult patients: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2020;31(6):697-712.

Khoury JD et al. The 5th edition of the World Health Organization Classification of Haematolymphoid Tumours: Myeloid and Histiocytic/Dendritic Neoplasms. Leukemia 2022;36(7):1703-1719.

(Video) Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute

Onkopedia Leitlinie „Akute myeloische Leukämie (AML)“ 2022; DGHO 2022.

Rücker FG et al. Measurable residual disease monitoring in acute myeloid leukemia with t(8;21)(q22;q22.1): results from the AML Study Group. Blood 2019;134(19):1608-1618.

Schuurhuis GJ et al. Minimal/measurable residual disease in AML: a consensus document from the European LeukemiaNet MRD Working Party. Blood 2018;131(12):1275-1291.

Sekeres MA et al. American Society of Hematology 2020 guidelines for treating newly diagnosed acute myeloid leukemia in older adults. Blood Adv 2020;4(15):3528-3549.

Swerdlow SH et al. WHO Classification of Tumours of Haematopoietic and Lymphoid Tissues. International Agency for Research on Cancer (IARC) 2017; 4th.

Taube F et al. CEBPA mutations in 4708 patients with acute myeloid leukemia: differential impact of bZIP and TAD mutations on outcome. Blood 2022;139(1):87-103.

Yu J et al. Clinical implications of recurrent gene mutations in acute myeloid leukemia. Exp Hematol Oncol 2020;9(4.

Stand: September 2022

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FAQs

Wie wird AML diagnostiziert? ›

Anhand von Blutbild und Knochenmarksuntersuchung kann der Arzt feststellen, ob bei dem Patienten eine AML oder eine andere Leukämieerkrankung besteht. AML ist eine schwere Erkrankung, die unbehandelt innerhalb weniger Wochen zum Tode führt.

Welche Therapie bei AML? ›

Chemotherapie. Sowohl die akute lymphatische Leukämie (ALL) als auch die akute myeloische Leukämie (AML) erfordern eine intensive meist chemotherapeutische Therapie, die genau geplant werden muss.

Was bedeutet AML in der Medizin? ›

Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist eine biologisch heterogene Erkrankung, die unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod führt. Die Inzidenz steigt mit dem Alter an. Die Unterteilung der AML erfolgt nach der WHO-Klassifikation anhand zytomorphologischer, zytogenetischer und molekulargenetischer Charakteristika.

Was ist der Unterschied zwischen AML und ALL? ›

Die AML ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems (Blutkrebs), bei der eine frühe Vorstufe einer (myeloischen) Zelle entartet und sich unkontrolliert vermehrt. Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Form der Leukämie im Kindesalter - sie tritt bei erwachsenen Menschen eher selten auf.

Wie lange dauert AML Therapie? ›

Die Therapie dauert, ohne Erhaltungs- oder Dauertherapie, etwa ein halbes Jahr.

Wie verläuft eine AML ohne Behandlung? ›

Eine akute myeloische Leukämie (AML) kann bei jedem Patienten anders verlaufen. Entscheidend für eine günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs ist in erster Linie, dass der Patient schnellstmöglich behandelt wird. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, führt sie innerhalb von Wochen oder wenigen Monaten zum Tod.

Welche Blutwerte bei AML? ›

Liegt eine AML vor, ist meist die Zahl der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen vermindert (Anämie und Thrombozytopenie), da ihre Bildung durch das unkontrollierte Wachstum der Leukämiezellen im Knochenmark‎ gestört wird.

Wie viele Stadien gibt es bei Leukämie? ›

Der Verlauf der Erkrankung wird in drei Phasen eingeteilt, die sich im Anteil der leukämisch veränderten Blutzellen unterscheiden (Tab.

Welche Zytostatika bei AML? ›

Im Wesentlichen werden hier zwei Zytostatika, die Anthrazykline und Cytosin-​​Arabinosid (Cytarabin, Ara-C) eingesetzt, die sich seit Jahren in der Behandlung der AML bewährt haben.

Wie macht sich AML bemerkbar? ›

Die Symptome der AML werden bestimmt durch den zunehmenden Mangel an funktionsfähigen Zellen aus dem Knochenmark. Besonders die fortschreitende Anämie macht sich bemerkbar mit (chronischer) Müdigkeit, reduzierter Leistungsfähigkeit, Blässe, Schwäche und Abgeschlagenheit sowie Kurzatmigkeit (Dyspnoe) unter Belastung.

Wie schnell entwickelt sich AML? ›

Patienten mit einer akuten myeloischen Leukämie (AML) entwickeln meist innerhalb weniger Wochen Beschwerden. Unbehandelt führt diese schwere Erkrankung innerhalb von kurzer Zeit zum Tod des Betroffenen. Sobald feststeht, dass eine AML vorliegt, müssen Ärzte deshalb umgehend mit einer Behandlung beginnen.

Kann man AML überleben? ›

Trotz Fortschritten in der Behandlung überleben bislang nur etwa 30 Prozent aller erwachsenen Erkrankten mit einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren.

Wie lange Chemo bei AML? ›

Bei der Vortherapie handelt es sich um eine Chemotherapie, die höchstens eine Woche dauert. Ärzte setzen üblicherweise ein oder zwei Zytostatika ein, zum Beispiel Cytarabin oder Hydroxyharnstoff.

Was ist der Unterschied zwischen AML und CML? ›

Je nach Verlauf unterscheidet man zwischen der akuten myeloischen Leukämie (AML) und der chronischen myeloischen Leukämie (CML). Beide kommen vor allem bei Erwachsenen höheren Alters vor. Außerdem sind in beiden Fällen Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Lesen Sie alles Wichtige über die myeloischen Leukämien!

Was macht AML? ›

Was ist AML (Prävention von Geldwäsche)?

Kontrollen zur Bekämpfung von Geldwäsche sollen Finanzkriminelle daran hindern, illegal erworbene Gelder als rechtmäßige Gelder zu verschleiern.

Wie hoch ist die Chance Leukämie zu überleben? ›

Leukämien
2019
5-Jahres-Prävalenz16.81722.576
10-Jahres-Prävalenz29.44638.413
relative 5-Jahres-Überlebensrate*56 %58 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*48 %51 %
6 more rows

Was darf man nicht essen wenn man Leukämie hat? ›

Bei der Aplasie-Kost sind frisches Obst und Gemüse, Salate sowie frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte tabu. Auch Vollkornprodukte darf man nicht essen, genausowenig frische Nüsse und probiotische Joghurts. Alles – inklusive Fleisch und Fisch – muss gut gekocht und durchgegart sein.

Was ist die aggressivste Form der Leukämie? ›

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die aggressivste Blutkrebsform bei Erwachsenen. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) wird in einer klinischen Studie getestet, ob ein Antidepressivum die Krebszellen ausbremsen kann.

Ist AML erblich? ›

Die AML ist nicht im eigentlichen Sinne erblich.

Wie hoch sind die Entzündungswerte bei Leukämie? ›

Was bedeuten zu hohen Leukozyten-Werte? Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) kann bei schweren Entzündungen auf bis zu 30.000/µl steigen, bei Leukämien noch höher. Ebenfalls können die Leukozyten einen zu niedrigen Wert aufweisen (med. Leukopenie).

Wie hoch sind die Leukozyten bei einer Leukämie? ›

Leukozytenwerte über 50.000/μl deuten eher auf eine maligne als auf eine reaktive Genese hin. Bei Werten über 100.000/μl (Hyperleukozytose) kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer malignen Leukozytose ausgehen [3]. Eine Hyperleukozytose ist ein Notfall. Hier droht die Leukostase, die oft tödlich endet [4].

Welcher Wert ist im Blut erhöht bei Leukämie? ›

Liegt eine Leukämie vor, kann die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht, normal oder sehr niedrig sein. Neben normalen, reifen Zellen sind häufig auch unreife Vorstufen weißer Blutkörperchen zu sehen, die normalerweise nur im Knochenmark vorkommen.

In welche Organe streut Leukämie? ›

Schreitet die Krankheit weiter fort, können auch andere Organe, wie etwa die Hoden, die Haut, die Nieren oder die Hirnhäute von leukämischen Zellen befallen sein. Der Befall der Hirnhäute kann besonders bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) bereits in einem frühen Krankheitsstadium erfolgen.

Wie wird ALL diagnostiziert? ›

Die Diagnose einer reifzelligen B-ALL soll durch Immunphänotypisierung (Oberflächen-Immunglobulin) und Molekulargenetik (Nachweis einer MYC-Translokation) bestätigt werden. Auf die Unterscheidung zwischen B-Vorläufer- und reifer B-ALL muss unbedingt geachtet werden, da sie relevant für die Therapieentscheidung ist.

Welche Knochen tun bei Leukämie weh? ›

Die Überhandnahme der Leukämiezellen im Körper führt, abgesehen von Veränderungen im Blutbild‎, zu Organbeschwerden: Das Wachstum der Leukämiezellen in den Hohlräumen der Knochen, im Knochenmark, kann Knochenschmerzen hervorrufen, vor allem in Armen und Beinen.

Was ist der Unterschied zwischen Chemotherapie und Zytostatika? ›

Die Chemotherapie wird zur Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen eingesetzt. Die Zytostatika sollen die Krebszellen zerstören.

Welche Blutwerte sind wichtig für Chemo? ›

Übersicht Blutwerte
NormwertMögliche Folge
Erythrozyten (rote Blutkörperchen)Frauen: 12 – 15 g/dl Männer: 13 – 16 g/dlAnämie
Leukozyten (weiße Blutkörperchen)4.000 – 11.000/μlLeukozytopenie
Thrombozyten (Blutplättchen)150.000 – 400.000/μlThrombozytopenie

Wie läuft eine Stammzellentherapie ab? ›

Bei der Stammzelltransplantation werden der Patientin/dem Patienten nach einer Therapie ( z.B. Chemotherapie, Bestrahlung) gespendete Stammzellen übertragen. Dadurch wird das blutbildende System neu aufgebaut. In der Folge wird auch das Immunsystem wiederhergestellt.

Was ist der Unterschied zwischen Leukämie und Blutkrebs? ›

Eine Leukämie wird auch als Blutkrebs bezeichnet: Die Krankheit geht vom Knochenmark aus, wo der Körper die Blutzellen bildet. Es gibt akute Leukämien und chronische Leukämien: Sie unterscheiden sich in Symptomen, Krankheitsverlauf, der Prognose und den Behandlungsmöglichkeiten deutlich voneinander.

Wie verläuft eine akute Leukämie? ›

Symptome von Leukämien sind oft unspezifisch und können auch bei anderen, harmloseren Krankheiten auftreten. Dazu gehören etwa: Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Blässe, Fieber, Schmerzen, Blutungen oder häufige Infektionen. Die Beschwerden einer akuten Leukämie entwickeln sich meist rasch innerhalb weniger Tage bis Wochen.

Wie entsteht akute myeloische Leukämie? ›

Auslöser sind meist genetische Veränderungen im Knochenmark, die im Laufe des Lebens entstehen (primäre oder „de novo“ AML). Durch diese Veränderungen entgleist eine frühe Vorstufe der Blutzellen und vermehrt sich unkontrolliert, ohne zu funktionsfähigen Zellen auszureifen.

Was sind die ersten Anzeichen von Blutkrebs? ›

Symptome. Häufiges Symptom sind schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten. Im fortgeschrittenen Stadium kommen Symptome wie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust hinzu. Entartete weisse Blutkörperchen (Lymphozyten) verhindern mit der Zeit die Produktion von roten Blutkörperchen und Blutplättchen.

In welchem Alter AML? ›

Häufigkeit und Erkrankungsalter

Das Risiko an einer akuten Leukämie zu erkranken nimmt mit steigendem Lebensalter zu; das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei über 60 Jahren. Im Erwachsenenalter gehören ca. 80% der akuten Leukämien zu der Gruppe der AML und ca. 20% zu der Gruppe der ALL.

Welche Leukämie ist heilbar? ›

Prognose: Akute Leukämie ist oft heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Bei chronischer Leukämie verlängert eine Therapie unter Umständen die Überlebenszeit vieler Patienten. Heilung ist höchstens durch eine risikoreiche Stammzelltransplantation möglich.

Wie lange leben mit AML? ›

Prognose bei AML

Mit Behandlung überleben zwischen 20 Prozent und 40 Prozent der Patienten mindestens 5 Jahre, ohne Rückfall. Mit einer intensiven Behandlung können 40 bis 50 Prozent der jüngeren Menschen mindestens 5 Jahre lang überleben. Wenn ein Rückfall auftritt, geschieht das meist innerhalb der ersten 5 Jahre.

Welche Zellen sind bei AML betroffen? ›

Bei der AML findet in der Regel eine Entartung in einer unreifen Vorläuferzelle der weißen Blutzellen, den so genannten Myeloblasten‎, statt. Prinzipiell können aber Vorläufer aller myeloischen Zellen entarten, so auch die der roten Zellreihe und der Blutplättchen oder auch gemeinsame Vorläuferzellen.

Was ist AML Risiko? ›

Die Geldwäschebekämpfung (AML) bezieht sich auf die Aktivitäten, die Finanzinstitutionen durchführen, um die gesetzlichen Anforderungen zur aktiven Überwachung und Meldung verdächtiger Aktivitäten zu erfüllen.

Kann man bei einer normalen Blutabnahme Leukämie feststellen? ›

Wenn das Blutbild auf eine Leukämie hinweist? Unreife weiße Blutzellen, eine veränderte Anzahl von Blutzellen oder ein auffälliges Verhältnis der Blutzellen untereinander können Hinweise auf eine Leukämie sein. Aber: Die Diagnose muss durch den Nachweis von Leukämiezellen im Knochenmark bestätigt werden.

Ist eine akute myeloische Leukämie heilbar? ›

70-80% der Patienten im Alter zwischen 18 und 60 Jahren eine Remission der Erkrankung zu erzielen. Ohne weitere chemotherapeutische Behandlung ist allerdings das Risiko sehr hoch, dass nach kurzer Zeit die Leukämie zurückkehrt (Rezidiv).

Warum bekommt man AML? ›

Ursachen der AML

Ursache der AML ist die bösartige Entartung einer unreifen myeloischen Zelle. Diese besteht darin, dass sich die Zelle durch Veränderungen des Erbmaterials (der Gene) unkontrolliert zu teilen beginnt.

Welche Werte sind bei Leukämie erhöht? ›

Liegt eine Leukämie vor, kann die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht, normal oder sehr niedrig sein. Neben normalen, reifen Zellen sind häufig auch unreife Vorstufen weißer Blutkörperchen zu sehen, die normalerweise nur im Knochenmark vorkommen.

Wie lange kann man unbemerkt Leukämie haben? ›

Die Beschwerden einer akuten Leukämie entwickeln sich meist rasch innerhalb weniger Tage bis Wochen. Eine chronische myeloische Leukämie (CML) entwickelt sich langsam, oft über Jahre hinweg: Viele Betroffene haben zum Zeitpunkt ihrer Diagnose keine oder keine eindeutigen Beschwerden.

Ist AML vererbbar? ›

Die AML ist nicht im eigentlichen Sinne erblich.

Videos

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(Jan Gysi)
2. Somatoforme Störung - Ursachen und Therapie
(Psychiatrie auf den Punkt)
3. Depression Aktuelle Diagnostik und Behandlung Vortrag von Prof Dr med Christoph Nissen
(Bündnis gegen Depression Bern)
4. Neoplasien der Blutzellen - Teil 1 (Merkmale der Leukämien und Lymphome) - AMBOSS Auditor
(AMBOSS DE)
5. Indolente Lymphome: Wie funktioniert die Diagnose?
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6. ADPKD Diagnostik & Therapie Standard 2022 - Prof. Dr. Roman-Ulrich Müller, Köln
(MARKUS at HOMe)

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Author: Madonna Wisozk

Last Updated: 13/08/2023

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